Nach dieser Lektion weißt du wie der PIR Sensor HC-SR501 von Electreeks aufgebaut ist, wie er funktioniert und wie du...
Fernzugriff auf MotionEye-OS und Raspberry Pi durch Portfreigabe und DynDNS
Aus dem Internet auf Motion Eye zugreifen. Ports freigeben im Router und per DynDNS dauerhaft aus dem Internet zugreifen. Von überall, alles im Blick behalten – so geht’s!
Einleitung
Ihr habt eure RPi Kamera gemeinsam mit MotionEye oder MotionEyeOs auf dem Raspberry Pi eingerichtet und erfolgreich in eurer Heimnetzwerk eingebunden? Soweit so gut.
Aber wie kann man jetzt von der Ferne, außerhalb des Heimnetzes, auf sein Kamera-Bild und die Einstellungen von MotionEye zugreifen? Eine Möglichkeit, um aus dem Internet zugreifen zu können, ist mittels Portfreigabe im Router. Wie das geht, kommt jetzt!
Diese Anleitung wird im Bezug auf MotionEye erklärt, ist aber allgemeingültig für alle Art von Netzwerkfreigaben.
Einschub: Was ist Motion Eye Os?MotionEye ist eine praktische Linux-Distribution, die du auf deinem Raspberry Pi installieren kannst und somit ein vollwertiges Kameraüberwachungssystem mit vielen Features erhältst. |
Voraussetzungen
Wenn Motion Eye-Os bereits gemeinsam mit einer Kamera auf dem Raspberry Pi läuft, könnt ihr diesen Absatz überspringen.
Voraussetzung ist ein Raspberry Pi. Ob 3, 3B, 3B+, Zero W-H oder Raspberry Pi 4 spielt keine Rolle. Wir empfehlen aber eines der leistungsstärkeren Modelle, da es sich beim Livestreaming doch um eine ressourcenreiche Angelegenheit handelt.
Ihr benötigt zusätzlich eine SD-Karte (HC) (und ein Adapter zum Anschluss an den PC). Je mehr Kapazität, desto mehr Bilder und Videos können abgespeichert werden.
Und natürlich ein passendes Netzteil. 3A sollten es schon mindestens sein.
Um eurem Motion Eye Augen zu verleihen, gibt es hier noch die passenden Kameras und optional ein zugehöriges Gehäuse.
Wie ihr MotionEyeOs installiert, erfahrt Ihr in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung von uns.
Zu guter Letzt benötigt ihr noch die Zugriffsdaten eures Routers.
Dynamische DNS einrichten
Der Router ist der Verknüpfungspunkt zwischen dem HAN (Home Area Network), also dem Heimnetzwerk, und dem WAN (Wide Area Network), sozusagen dem öffentlichen Netz.
Im Heimnetz haben die Geräte i.d.R eine statische IP, welche sich nicht ändert. Von außen ändert sich die IP-Adresse des Routers jedoch laufend (aller 24 Stunden). Es handelt sich um dynamische IP-Adressen Vergabe (DHCP).
Dadurch ist es uns nicht ohne weiteres möglich, von der Ferne mit der IP-Adresse auf unser Gerät zuzugreifen.
Abhilfe leisten Serviceanbieter, die für deinen Router eine feste Webadresse (DNS – Domain Name System) vergeben, welche sich automatisch mit der dynamischen IP synchronisiert.
Es gibt verschiedene Anbieter, über die man einen dynamic DNS erstellen kann. Hier sind einige:
- NO-IP
- Dyndnsfree.de
- Dyndns.net
- Dydns.org
- uvm.
Die Liste ist lang.
Viele Webhoster bieten ebenfalls einen DynDNS Service an. Seid ihr also Webseitenbetreiber, schaut doch einfach mal dort nach.
Ich habe mich für Dyndns.net entschieden. Es ist ein deutscher Betreiber und man kann sich bis zu drei kostenfreie Domains heraussuchen. Die Wahl steht euch frei. Die Handhabung ist meist ziemlich selbsterklärend und in wenigen Minuten abgeschlossen.
Legt euch als erstes ein Konto an. Geht dann nach der Freischaltung auf eure Benutzeroberfläche und legt eine neue DynDNS an.
Sucht euch einen Namen für das Präfix eurer (Sub-)Domain aus. Ein Hinweis: Jeder der die Domain besitzt, kann zugreifen. Daher MotionEye mit Passwort schützen und wählt vielleicht einen Subdomainnamen, der sich nicht so schnell erraten lässt. |
Den Port könnt ihr frei lassen, es wird automatisch der Port 80 verwendet (bzw. 443, bei DynDNS Betreiber, welche HTTPS-Requests nutzen).
Speichern, evtl. Update ausführen, fertig.
Port freigeben im Router
Wir hängen uns hier an die Fritz!Box, da sie weit verbreitet ist.
Habt ihr einen anderen Router: Unter den Suchbegriffen „Ports freigeben“ und „DynDNS“ in Kombination mit eurem Router-Modell, solltet ihr im Netz auch schnell fündig werden. Ansonsten einfach ganz klassisch die Bedienungsanleitung durchforsten.
Meldet euch in eurer Benutzeroberfläche der Fritz Box an. Diese ist aufrufbar durch die Eingabe von fritz.box im Browser. Dafür müsst ihr euch in eurem Heimnetz befinden.
Navigiert zu:
- Internet -> Freigaben -> Portfreigaben
- Fügt ein neues Gerät hinzu. Befindet sich das Gerät bereits im Heimnetzwerk, kann man es im Dropdownmenü auswählen. Ansonsten wählt Ihr „IP-Adresse manuell eingeben“.
Nachdem das Gerät gewählt wurde, wird eine neue Freigabe erstellt. Unter dem Punkt „Portfreigabe“ wählt ihr die Anwendung http-Server aus. Und aktiviert das Häkchen „Freigabe aktivieren“. Es wird automatisch der Port 80 für http Anfragen eingesetzt.
Hinweis: Nutzt euer DynDNS Anbieter https-Requests (TLS/SSL verschlüsselt), müsst ihr auch entsprechend https auswählen. In diesem Fall ist der Standardport 443. Zu erkennen ist das an eurem Domainnamen. Fängt es mit http:// oder https:// an?
Mehrere Freigaben gleichzeitig für ein Gerät sind ebenfalls möglich. Wir empfehlen nur die Nutzung von https, da http gemeinhin nicht mehr als sicher gilt und inzwischen auch von allen gängigen Browsern geblockt wird.
Das Ganze könnt ihr jetzt übernehmen/speichern.
Eintragen des DynDNS im Router
Nun muss der DynDNS noch in euren Router eingetragen werden. Navigiert euch in eurem Router zum Reiter DynDNS (Bei Fritz!Box: Internet -> Freigaben -> Reiter DynDNS) und wählt euren DynDNS Anbieter aus. Einige befinden sich bereits in der Vorauswahl (Achtung, dyndns.org ist nicht gleich dyndns.net).
Bei der Eingabe eines benutzerdefinierten Anbieters benötigt ihr die Update URL, den Domainnamen, den Benutzernamen eures DynDNS Anbieters und das Passwort.
Update URL:
Diese sieht für den Anbieter dynDNS.net und die Fritzbox so aus:
https://dyndnss.net/?user=&pass=&domain=&updater=fritz
An der Stelle username tragt ihr den Benutzernamen eures DynDNS Zugangskontos ein und unter pass das zugehörige Passwort des Logins. Unter domain fügt ihr den Domainnamen ohne http:// ein.
Nun exakt dasselbe noch einmal unter den Spalten „Domainname“, „Benutzername“ und „Kennwort“, dann speichern.
Aufrufen
Finale! Es geht zum Test.
Entkoppelt euch aus dem WLAN und verbindet euch mit dem mobilen Datennetz. Par exemple, mit dem Smartphone oder Tablet. Tragt dann die Domainadresse (z.B. http://motioneyetest.dyndnss.net
) in den Browser ein.
Hat alles geklappt, erscheint nun die Oberfläche von MotionEye-OS.
Glückwunsch! Nun habt ihr immer von überall ein Auge auf die Dinge, die euch lieb sind.
Einige Anwendungsbeispiele:
Manche verwenden es zum Filmen von Nistkästen und wieder andere nutzen sie klassisch als Überwachungskamera.
Ich kenne eine Familie, welche die Kamera mit MotionEye zum Beobachten ihrer Hühner benutzt. Originell!
Teilt doch mal in den Kommentaren mit, wofür ihr eure Electreeks Kamera verwendet! Wir freuen uns!
Zusammenfassung
- IP-Adresse von MotionEye ausfindig machen.
- Bei einem DynDNS Anbieter registrieren und Domainnamen erstellen.
- Im Router anmelden und unter Portfreigaben System mit MotionEye auswählen und Server mit zugehörigen Port auswählen (80 für http & 443 für https).
- Im Router unter DynDNS: Update-URL, Domainname, Benutzername & Kennwort des DynDNS Zugangskontos eintragen.
- Aufrufen via vergebenen Domainnamen im Browser.
Leave a comment